So merkst du, dass dein Kind in der Schule unterfordert sein könnte



Wenn Kinder in der Schule auffällig werden, denken viele Eltern zuerst an Probleme wie fehlende Motivation oder Konzentrationsschwierigkeiten. Doch manchmal liegt die Ursache tiefer: Das Kind ist unterfordert. Hochbegabung oder eine besonders schnelle Auffassungsgabe können dazu führen, dass ein Kind im Unterricht nicht ausreichend gefördert wird und dadurch die Freude am Lernen verliert. In diesem Beitrag erfährst du, welche Anzeichen auf eine Unterforderung hindeuten und wie du deinem Kind helfen kannst.

Typische Anzeichen für Unterforderung
Langeweile im Unterricht

Dein Kind wirkt gelangweilt, schaut aus dem Fenster oder erledigt Aufgaben lustlos. Wenn es sagt: „Das ist viel zu einfach“ oder „Ich habe das schon verstanden“, solltest du hellhörig werden.

Störendes Verhalten
Kinder, die nicht gefordert sind, suchen sich oft andere Beschäftigungen. Sie reden viel, stören den Unterricht oder werden zur „Klassenclown“. Das ist nicht immer Trotz, sondern oft ein Versuch, die Langeweile zu überwinden.

Schlechte Noten trotz guter Fähigkeiten
Hochbegabte Kinder neigen dazu, Aufgaben zu schnell oder oberflächlich zu lösen. Sie „trödeln“, weil sie sich nicht gefordert fühlen. Das kann dazu führen, dass trotz hoher Intelligenz die Noten schlecht ausfallen.

Perfektionismus oder Verweigerung
Manchmal führt Unterforderung dazu, dass Kinder entweder alles perfekt machen wollen oder gar nicht erst anfangen. Wenn die Aufgaben zu einfach erscheinen, verlieren sie die Motivation, sie überhaupt zu bearbeiten.

Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schulangst
Anhaltende Langeweile kann sich auch körperlich äußern. Manche Kinder klagen über Beschwerden oder möchten nicht mehr zur Schule gehen, weil der Alltag dort für sie monoton ist.

Schnelle Auffassungsgabe bei neuen Themen
Dein Kind versteht neue Inhalte sofort und erklärt sie vielleicht sogar anderen. Dennoch langweilt es sich bei Wiederholungen oder dem langsamen Lerntempo der Klasse.

„Ticks“
Liebevoll gemeint und wahrgenommen von mir beim eigenen Kind. Manchmal entwickeln Kindern Eigenheiten, wenn sie nicht ausgelastet sind. Hier einige Ticks, die unseren großen Sohn begleitet haben.
Augen verdrehen
Augen schnell auf und zumachen um Lichtreize einzufangen
Den Kopf seitlich verdrehen
Glucksende, schnalzende und pfeifende Geräusche machen
Je ein Auge in die andere Richtung verdrehen
Allgemeine Unruhe und schlechter Schlaf.

Reizbarkeit
Kinder, die nicht ausgelastet sind können dazu neigen, häufiger zu weinen oder auch gereizte Antworten zu geben. Das liegt daran, dass sie sich den ganzen Tag zusammenreißen müssen, da sie sich häufig im Unterricht langweilen.


Wie du deinem Kind helfen kannst
Gespräch mit der Lehrkraft suchen
Lehrerinnen und Lehrer können oft den Unterricht anpassen, wenn sie wissen, dass ein Kind unterfordert ist und das sollten sie auch tun, um dein Kind bei der Stange zu halten. Frag nach zusätzlichen, anspruchsvolleren Aufgaben oder Projekten für dein Kind und vor allem, mach dir Gesprächsnotizen und prptokolliere, was als Ziel festgehalten wurde. Diese Notizen kannst du bei einem nächsten Gespräch dann wieder hervorbringen.

Interessen fördern
Ermutige dein Kind, seine Interessen zu vertiefen. Vielleicht interessiert es sich für ein bestimmtes Thema, das über den Unterricht hinausgeht, wie Naturwissenschaften, Sprachen oder Technik.



Fazit
Unterforderung in der Schule ist ein Problem, das nicht unterschätzt werden sollte. Kinder, die dauerhaft nicht gefördert werden, verlieren die Freude am Lernen und ihre natürliche Neugier. Indem du genau hinschaust und aktiv wirst, kannst du deinem Kind helfen, sein Potenzial zu entfalten.

Wenn du den Verdacht hast, dass dein Kind in der Schule unterfordert ist, lass dir Zeit, es zu beobachten und sprecht gemeinsam darüber. Manchmal sind es die kleinen Veränderungen, die einen großen Unterschied machen.

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