Die Integration hochbegabter Kinder in der Kita: Eine Diskussion



Die Frage, ob ein Integrationsplatz für ein hochbegabtes Kind in der Kita sinnvoll ist, führt zu einer facettenreichen Diskussion. Eltern stehen vor der Herausforderung, die Bedürfnisse ihrer hochbegabten Kinder bestmöglich zu berücksichtigen. In diesem Blogbeitrag will ich die Vor- und Nachteile eines Integrationsplatzes beleuchten, um zu einem ausgewogenen Urteil zu kommen.

Vorteile der Integration:

Soziale Entwicklung: Ein Integrationsplatz ermöglicht hochbegabten Kindern, sich in einer Gruppe Gleichaltriger zu entwickeln und soziale Fähigkeiten zu stärken.

Vielfältige Lernmöglichkeiten: Durch den Kontakt mit Kindern unterschiedlicher Begabungen kann ein hochbegabtes Kind von vielfältigen Lernansätzen profitieren, die durch die zusätzliche Zeit der Erzieher und Erzieherinnen ermöglicht wird.

Frühzeitige Förderung: In einer Kita mit einem integrativen Ansatz können Pädagogen gezielt auf die besonderen Bedürfnisse hochbegabter Kinder eingehen und sie frühzeitig fördern. Sie können Experimente durchführen, ihnen anderes Material anbieten etc. (Mehr dazu in einem vorherigen Artikel).
Zeit: Die Erzieherinnen und Erzieher haben mehr Zeit für das Kind, da sie für ein Kind mit Integrationsplatz zusätzlich Stunden bekommen, die sie dafür verwenden können, das Kind zu fördern.

Nachteile der Integration:

Unterforderung: Es besteht die Gefahr, dass hochbegabte Kinder in einer regulären Gruppe unterfordert sind, wenn das pädagogische Personal nicht ausreichend auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen kann.

Sozialer Druck: Hochbegabte Kinder könnten sich sozial unter Druck gesetzt fühlen, besonders leistungsfähig zu sein, weil ihnen eine besondere Rolle zugeschrieben wird, was zu Stress und Unsicherheit führen kann.

Fehlende Spezialisierung: In einer integrativen Umgebung fehlt möglicherweise die spezifische Expertise für die besondere Förderung hochbegabter Kinder.So kann es passieren, dass Besonderheiten der Hochbegabung eher in die Richtung einer Erkrankung geschoben und gedeutet werden und alles, was seitens der Eltern aufgeführt wird an Beobachtung, dorthin gehend gedeutet wird.
Stempel: Viele Eltern befürchten, dass ihr Kind durch den Integrationsplatz einen Stempel aufgedrückt bekommt, den das Kind nicht wieder los wird. Das ist jedoch nicht der Fall. Am Ende der Kindergartenzeit können die Eltern bestimmen, ob sie mit der Weitergabe der Daten an die Schule einverstanden sind oder nicht. Außerdem wird jährlich geprüft, ob die Notwendigkeit der Integration erhalten bleiben soll seitens der Kita.

Die Entscheidung, ob ein Integrationsplatz sinnvoll ist, sollte letztendlich individuell getroffen werden, unter Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse des hochbegabten Kindes. Es ist ratsam, im Dialog mit Erziehern und Erzieherinnen und pädagogischem Personal die bestmögliche Förderung für das Kind zu finden.

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