Welche Intelligenztests eigentlich?

Oft stellen sich Eltern von Kindern, bei denen eine Hochbegabung vermutet wird die Frage, welche Tests eigentlich gängig und zulässig sind. Im Laufe meiner Recherchen in diverser Literatur sind folgende Tests immer wieder erwähnt worden, die von anerkannten Testverlagen entwickelt wurden. Einige der gängigen Tests für Kinder sind:

Der Wechsler Intelligenztest für Kinder (WISC): Dieser Test ist für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren konzipiert und misst verschiedene kognitive Fähigkeiten.

Der Kaufman Assessment Battery for Children (KABC): Ein Test, der die kognitive Leistungsfähigkeit von Kindern im Alter von 2,5 bis 12,5 Jahren bewertet. Diesen hat mein Sohn auch damals gemacht. Es gibt diesen Test in verschiedenen Versionen. KABC-I und II. Es ist wichtig, die neueste und geeignetste Version des Tests für zu verwenden. Fragt bei dem Begabungsdiagnostiker nach! Der KABC Test gilt als sprachsensibler Test und kann auch bei Kindern durchgeführt werden, die wenig Deutschkenntnisse haben.

Der Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder (HAWIK): Eine deutsche Version des WISC, die ebenfalls die Intelligenz bei Kindern misst.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Verwendung von IQ-Tests in Deutschland bestimmten rechtlichen und ethischen Richtlinien unterliegt. Die Testung sollte von qualifizierten Psychologen mit dem Zusatz Begabungsdiagnostik oder Fachleuten durchgeführt werden, und es ist wichtig, die Zustimmung der Eltern einzuholen. Zudem sollten die Ergebnisse im Kontext von weiteren Informationen über das Kind interpretiert werden und die Auswertung sollte ausführlich sein, sodass Eltern, Lehrkräfte und alle, die mit dem Kind arbeiten, etwas von der Auswertung haben und sie nutzen können. Ein IQ-Test muss leider in den meisten Fällen selbst bezahlt werden. Das ist nicht billig aber es lohnt sich! Manche Diagnostiker bieten auch Ratenzahlung an. Fragt einfach nach!

Für Kinder mit Migrationshintergrund oder Geflüchtete etc. sind andere Tests besser, denn sie berücksichtigen die Sprachunsicherheit.

Non-verbale Intelligenztests: Tests wie der „Raven’s Progressive Matrices“ sind non-verbal und minimieren den sprachlichen Einfluss. Diese Art von Tests eignet sich besonders gut für Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist.

Kulturfreie Tests: Einige Tests wurden entwickelt, um kulturelle Einflüsse zu minimieren. Ein Beispiel ist der „Cattell Culture Fair Intelligence Test (CFT)“, der darauf abzielt, kulturelle Bias zu reduzieren.

Adaptierte Tests: In einigen Fällen werden standardisierte Tests durch qualifizierte Fachleute angepasst, um die sprachlichen und kulturellen Bedürfnisse der Kinder besser zu berücksichtigen.

Es ist sehr wichtig das als Lehrkraft im Hinterkopf zu haben, denn das Fördern von hochbegabten Kindern, die Deutsch nicht als Muttersprache verwenden, ist sehr schwierig aber machbar.
Viel Erfolg und nur Mut!

 

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